Warum Mitglied in einem Verband werden?

Bedeutung der Berufsverbände

Ohne die Berufsverbände würde es zweifellos schon lange keine Heilpraktiker mehr geben. Wir haben über Jahrzehnte als Deutsche Heilpraktikerschaft e.V. die Berufspolitik alleine bestimmt. Als größter und ältester Verband (unsere verbandliche Tätigkeit reicht bis in das Jahr 1888 zurück) trugen wir zunächst alleine die Verantwortung für den Berufsstand. Seit etwa 1982 arbeiten wir mit der Union Deutscher Heilpraktiker e.V. und dem Verband Deutscher Heilpraktiker e.V. zusammen.

Diese drei Verbände haben fast ein Jahrzehnt gemeinsam die Berufspolitik in der von ihnen gegründeten Kooperation Deutscher Heilpraktikerverbände e.V. getragen. Nach dem Zerfall der Kooperation haben sich vor einigen Jahren die großen deutschen Heilpraktikerverbände zu einer gemeinsamen Vertretung gegenüber der Politik und den Bundesbehörden und Organisationen zusammengefunden.

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Erhalt der Therapiemöglichkeiten

Es war seit dem Bestehen der Bundesrepublik Deutschland erforderlich, sich für die Erhaltung des Berufsstandes und seiner umfangreichen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten einzusetzen. Die wiederholten Bestrebungen die Heilpraktiker abzuschaffen, konnten z.T. nur mit erheblichem Einsatz abgewehrt werden. Immer wieder wurde auch der Versuch unternommen das Tätigkeitsgebiet der Heilpraktiker einzuschränken. Dies konnte durch das Engagement zahlloser Kolleginnen und Kollegen, vor allem aus dem Fachverband Deutscher Heilpraktiker (früher Deutsche Heilpraktikerschaft), vermieden werden.

Aufhebung der Zulassungssperre

Mit einem enormen Einsatz erreichte die Deutsche Heilpraktikerschaft auch, dass die 1939 verhängte Zulassungssperre aufgehoben wurde. Damit konnte ein langsames Aussterben des Heilpraktikers verhindert werden. Was dies bedeutet hätte, konnte man an dem Beispiel der ehemaligen DDR sehen. Dort hatte man die Zulassungssperre nicht aufgehoben. So gab es bei der Auflösung der DDR nur noch wenige Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker (etwa ein Dutzend) in den neuen Bundesländern. Sie konnten in der DDR nur erheblich eingeschränkt und mit zahlreichen Auflagen praktizieren.

Zusammenarbeit mit den anderen Verbänden

Es gibt in der Bundesrepublik über 300.000 Ärzte und nur etwa 20.000 praktizierende Heilpraktiker. Allein schon diese Zahlen zeigen an, dass unser Berufsstand eine starke Berufsvertretung benötigt. Dies kann nur gemeinsam und mit einer Stimme erfolgreich geleistet werden. Diese Stimme war früher die Deutsche Heilpraktikerschaft, danach die Kooperation und dann über viele Jahre „Die Deutschen Heilpraktikerverbände“ (DDH). Seit 2011 arbeiten die Berufsverbände als „Dachverband Deutscher Heilpraktikerverbände“ (DDH) zusammen. Von den 18.000 Kolleginnen und Kollegen des „Dachverband Deutscher Heilpraktikerverbände“ (DDH) stellen wir ca. 7.000.

Berufsstandsicherung

Die Berufsstandssicherung zählte schon immer zu den wichtigsten Aufgaben des Fachverbandes Deutscher Heilpraktiker. Hinzu kamen die Öffentlichkeitsarbeit und die Zusammenarbeit und gemeinsame Interessenvertretung mit anderen Organisationen. Dabei gilt es nicht nur den Berufsstand zu erhalten und Einschränkungen zu verhindern, sondern auch den freien Zugang zu unseren diagnostischen und therapeutischen Mitteln uneingeschränkt zu erhalten.

Wofür steht der Fachverband

Aus dem therapeutischen Handeln nach der alten, bewährten Tradition der Erfahrung, verbunden mit den naturwissenschaftlichen Forschungsergebnissen der Gegenwart richtet sich heute der Blick des Heilpraktikers nach vorn in seine Zukunft.

Wir Heilpraktiker vom Fachverband Deutscher Heilpraktiker können da auf eine einmalige, lange und erfolgreiche Geschichte dieser produktiven Spannung zurückblicken, einer Spannung zwischen geisteswissenschaftlichem Erleben und Suchen von Ordnungskräften der Natur und des Menschen auf der einen Seite, sowie der medizinischen Naturwissenschaft vom Begreifen der Materie auf der anderen Seite. Wir verstehen uns nicht als selbstgefällige Traditionalisten, noch als materialistische Fortschrittsgläubige. Unser Ideal sieht den Menschen mit der Natur als Teil von ihr verbunden, dadurch entsteht die Gewissheit mit der Natur auch kommunizieren zu können, sie nicht zwingen oder beherrschen zu müssen.

Was leistet der Fachverband

In unserem Fachverband DH haben die verschiedensten bewährten und neuen ganzheitlichen Denkmodelle, Überzeugungen und Methoden ihren Platz, Ihr Zuhause, so sie aus einem ernsthaften Anspruch der intellektuellen Redlichkeit, Plausibilität und der Vernunft entspringen und sich nicht dogmatisch gebärden.
Diese ideelle und therapeutische Vielfalt ist Ausdruck für die verschiedensten Begabungen und Fähigkeiten der Behandler, ein wichtiger berechtigter Hoffnungsfaktor für die unzähligen Kranken in unseren Praxen, ein nicht versiegender Quell für die kollegialen, fachlichen und persönlichen Entwicklungen.

Wir Mitglieder im Fachverband Deutscher Heilpraktiker sind uns einig, dieser bestehende, den Medizinbetrieb ungeheuer bereichernde Beruf des Heilpraktikers muss in der gegenwärtigen Form auch in der Zukunft Bestand haben, das ist unser wichtigstes grundsätzliches Anliegen.

Demokratische Struktur des Fachverband

Die demokratischen Strukturen des Verbandes gewährleisten eine transparente Meinungsbildung und Einsicht in die berufsstands- und verbandspolitischen Handlungsgründe. Der Fachverband DH ist der einzige Berufsverband, der als Ansprechpartner und Informant aller berufsständischen Fragen und Themen seit über 50 Jahren vor Ort immer bei uns Kollegen präsent ist (alte Bundesländer), deshalb die Bedürfnisse und Probleme des konkreten beruflichen Alltags unmittelbar kennt und Lösungsstrategien anbietet. Niveauvolle Fachfortbildungen, auch Geselligkeiten in den Bezirken, Kongresse, Workshops u. ä. auf Landesebene, repräsentative Bundeskongresse mit den Verbänden der DDH (Die Deutschen Heilpraktikerverbände) sorgen für stetige öffentliche Anwesenheit und Qualifizierung der Kollegenschaft. Die Sicherung eines qualifizierten Nachwuchses ist durch die mit den höchsten Qualitätsstandards arbeitenden FDH – Heilpraktikerschulen gewährleistet.

Organisiert als „Die Deutschen Heilpraktikerverbände“ bis 2011

Getragen vom Willen zur Zusammenarbeit bei allen wichtigen berufspolitischen Entscheidungen entstanden „Die Deutschen Heilpraktikerverbände“ - DDH. Ihnen gehörten alle großen Heilpraktikerverbände an. Sie umfassten rund 90% der praktizierenden Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker und vertreten mit einer Stimme den Berufsstand bei den Politikern und Behörden der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union.

„Dachverband Deutscher Heilpraktikerverbände“ seit 2011

Seit 2011 arbeiten die vier großen Heilpraktikerverbände Fachverband Deutscher Heilpraktiker (FDH), Freier Verband Deutscher Heilpraktikerverbände (FVDH), Union Deutscher Heilpraktiker (UDH) und Verband Deutscher Heilpraktiker (VDH) als „Dachverband Deutscher Heilpraktikerverbände“ (DDH) zusammen. Der Fachverband Deutscher Heilpraktiker ist der mit Abstand älteste und größte Berufsverband in der DDH. Sein vorrangiges politisches Ziel ist die Wahrung des Heilpraktikergesetzes, der Therapiefreiheit sowie der Erhalt und weitere Ausbau der heute schon den höchsten Qualitätsanforderungen entsprechenden Fort- und Ausbildungen an den Fachschulen des Fachverbandes Deutscher Heilpraktiker.

Ideelle Tradition des Heilpraktikerberufes

Wollte man einen Zeitpunkt, eine Geburtsstunde für die Notwendigkeit einer naturheilkundlichen, ganzheitlichen Medizin festlegen, so würde man sicher das Jahr 1858 nennen. In diesem Jahr verkündete Rudolf Virchow seine Zellularpathologie, in der der Mensch zu einem eindimensionalen Wesen erklärt, seine seelisch-geistigen Regungen als Prozesse der Materie, der Chemie bezeichnet wurden. Virchow sieht die Zelle als das wirkliche, letzte entscheidende Formelement aller lebendigen Erscheinungen. Von dieser atomistischen Betrachtung kleinster, einzelner, materieller Teile wird dann auf das lebendige Ganze geschlossen. Wenige Jahre zuvor hatten die Physiologen Bois-Reymond und von Brücke postuliert, dass im menschlichen Organismus keine anderen Kräfte wirksam sind, als die der genauen physikalisch-chemischen. Mit dieser und Virchows Aussage kam eine lange Entwicklung über Gallilei, Descartes, Bacon, La Mettrie mit seinem Modell des L‘homme machine und anderen ans Ziel: Das Primat des Materiellen.

Es geht davon aus, das alle Lebensvorgänge – biologische, psychische und geistige – ausschliesslich Funktionen der Materie sind. Damit wurden die seit der griechischen Antike (Platon, Aristoteles, Hippokrates) geltenden Grundsätze der wirkenden Existenz von gestaltbildenden und erhaltenden Kräften endgültig aus der wissenschaftlichen Lehre gestrichen. Doch ebenso wie heute war die offizielle Lehrmeinung nicht die einzige Möglichkeit einer Weltsicht. Die Gewissheit einer Schöpferkraft, Idee, Lebenskraft, Ganzheit oder Gottheit usw., die mehr ist als die Summierung vieler einzelner kleiner Teile, ist aus der Kulturgeschichte der Menschheit zu keiner Zeit wegzudenken, auch heute nicht, trotz der ungeheuren Erfolge der materialistisch-technischen Weltanschauung. Die gewaltigen Erfolge dieser Überzeugung und der damit verbundenen Forschung sollen in keiner Weise in Frage gestellt werden, ihren Anspruch als der allein gültigen Methode besonders im Bereich des Lebendigen muss aber entschieden widersprochen werden. So gründet sich heute das Selbstverständnis der Heilpraktiker auf das Zusammenfügen der traditionellen ganzheitlichen Schau von geistigen Formbildungen (Aristoteles: Causa formalis) einer übergreifenden Naturordnung mit den Erkenntnissen der Materie zu einer neuen, dritten Qualität, den naturheilkundlichen Heilpraktikermethoden. „Medicus curat, natura sanat“ ist die ideelle Überzeugung der Heilpraktiker, ihre Existenz von der allgemeinen Medizingeschichte nicht zu trennen. Naturheilkundige wie z. B. Prießnitz, Schroth, Kneipp, Felke und viele andere mehr haben ihre Denkmodelle, ihr segensreiches Tun nur anwenden können durch die Gewährleistung von Wissenschaftsfreiheit und Methodenpluralismus in der Medizin. Die demokratische Legitimation, die staatliche Anerkennung des selbstständigen Heilberufes „Heilpraktiker“ ist deshalb u. a. ein Garant, ein Barometer für diese Freiheit und den Pluralismus. So ist es möglich, unabhängig von den Paradigmen, dem Realitätsverständnis der naturwissenschaftlichen Universitätsmedizin als Behandler therapeutisch tätig zu sein und sich auch als Heilpraktiker im Forum der öffentlichen Wissenschaftsdebatte, dem seit dem Mittelalter geführten Universalienstreit zu begreifen. Deshalb tritt der Fachverband Deutscher Heilpraktiker entschieden für den weiterhin freien, nicht universitären Zugang zur Heilkunde unter bestimmten Bedingungen ein.

Aus- und Weiterbildung

Da vom Gesetzgeber keine Ausbildungs- und Prüfungsordnung erstellt wurde, hat der Fachverband D H aus der Erfahrung als älteste Berufsvertretung, in Eigenverantwortung, Ausbildungsschulen geschaffen, die den höchsten Qualitätsanforderungen entsprechen. Die Vielfalt der Diagnose- und Therapiemethoden ist Voraussetzung und Programm für die unterschiedlichsten Begabungen und Fähigkeiten der Behandler und noch mehr für die individuellen Krankheitserscheinungen der Patienten. Der Heilpraktiker ist heute und war in der Vergangenheit Bewahrer wertvoller Behandlungsweisen. Er wird auch in Zukunft als Fachmann für die Denkmodelle, Prinzipien und Methoden der Naturheilkunde stehen. Er wird, ohne dieses solide Fundament zu verlassen, sich auch künftig der nicht wissenschaftlichen, im irrationalen, emotionalen, spirituellen und im kommunikativen Bereich von Gesundheit und Krankheit liegenden Themen der Menschen annehmen. Er wird nicht nur bemüht sein, ausschliesslich einer analysierenden, objektiven und objektivierenden Ratio zu folgen, sondern einer emotionalen Intelligenz (Goleman 1996), einem aktiven Bemühen um höhere Erkenntnis und Erfahrung.

Die Ausbildungsrichtlinie (ABR) und Fortbildungsrichtlinie (FBR) des Fachverband beschreiben die Qualitätssicherung in der Aus- und Fortbildung.

Verbandsstrukturen

Bundesverband, Landesverbände und Bezirke

Optimale Strukturen im Dienste unserer Mitglieder

Wer in unserem Verband Mitglied wird, ist automatisch Mitglied seines Landesverbandes und des Bundesverbandes. Die Mitglieder wählen direkt den Bezirksvorstand und den Vorstand des jeweiligen Landesverbandes. Gemeinsam arbeiten wir dafür, dass unsere Mitglieder in ihren vitalen beruflichen Interessen optimal vertreten werden.

Bundesverband

Der Bundesverband fördert die deutschen Heilpraktiker in fachlicher, rechtlicher und berufsständischer Sicht. Sein Vorstand wird alle vier Jahre von der Delegiertenversammlung gewählt. Die Mitglieder der Landesverbände wiederum wählen die Delegierten.

Der Bundesverband sichert den Fortbestand des Berufsstandes, fördert und koordiniert die Aus- und Fortbildung der Mitglieder gemeinsam mit den Landesverbänden, vertritt den Fachverband nach außen, vor allem in bundes- und europapolitischen Angelegenheiten und gegenüber der Presse, arbeitet mit anderen Organisationen, Verbänden, Ämtern und Versicherungen zusammen, nimmt alle bundesweiten organisatorischen Tätigkeiten wahr, führt ein Mitgliederverzeichnis, das jährlich überarbeitet und an die Mitglieder versandt wird, verfolgt relevante Wettbewerbsverstöße, sammelt Erfahrungen im Bereich Abmahnungen und laufende Rechtsprechung.

Landesverbände

Die Landesverbände fördern ihre Mitglieder beruflich und arbeiten gemeinsam mit ihren Mitgliedern für das Wohl der Kranken und die Förderung der Gesundheitspflege. Die Landesverbände nehmen alle relevanten landespolitischen Aufgaben wahr, vertreten die Interessen der Mitglieder bei Landesbehörden, Gerichten und anderen Dienststellen, bilden Heilpraktiker aus und organisieren Fortbildungen, unterhalten zum Teil eigene Ausbildungsstätten, sammeln Erfahrungen in der Behandlung kranker Menschen und geben sie an die Kollegenschaft weiter, fördern diagnose- und therapiespezifische Arbeitskreise, beraten in allen Fragen der Praxisführung und Abrechnung.

Bezirke

Die Bezirke sind die direkten Ansprechpartner unserer Mitglieder und die Bindeglieder zum jeweiligen Landesverband. Sie sind die kleinsten Einheiten des Fachverbandes und Organe der Landesverbände. Die Bezirke haben insbesondere folgende Aufgaben: Sie vermitteln vorwiegend individuelle Fachfortbildungen. Die Bezirke beraten die Mitglieder in Praxisangelegenheiten. Sie informieren die Kolleginnen und Kollegen über berufspolitische Belange.

Heilpraktikerschulen

In der Selbstverpflichtung für eine fundierte Heilpraktikerausbildung haben einige Landesverbände eine Heilpraktikerschule gegründet. Die Schulen des Fachverband sind in der Verbandshomepage zu finden.

Fortbildungen

Neben zahlreichen regionalen Fachfortbildungen veranstaltet der Fachverband Deutscher Heilpraktiker auch überregionalen Kongresse und Tagungen, die im Fortbildungsbereich der Homepage beschrieben werden.